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Fallstudien Chinchillas Verband Deutscher Tierheilpraktiker e.V.
Link: http://www.tierheilpraktiker.de/tierheil...hinchillas.html
Wie kam ich vor 10 Jahren von den Pferden zu den Chinchillas? Nun - es war eigentlich die Aussage eines Patienten. Für die Chinchillas gibt es nicht viele Tierärzte, die sich damit auskennen. Das allein war für mich Grund genug, mich in diese Materie zu begeben.
Die Haltung
Der Chinchilla kommt ursprünglich aus West- und Südamerika, Peru, Argentinien, Chile. Man findet den Chin in Wüsten, Ebenen und Gebirgen.
Er ist ein mittelgroßes Nagetier und hat einen schlanken Körper und ein dickes flauschiges Fell. Sehr zum Gefallen der Menschen, welche sich leider immer noch mit Pelzen schmücken, um schön zu sein. Er wird zwischen 23 und 65 cm groß. Natürlich hat er auch seinen Schwachpunkt. Sein sehr buschiger Schwanz bricht leicht und wächst dann krumm nach. Der Chin kann zwischen 500g und 8kg schwer werden. Das ist ein beachtliches Gewicht, wenn man als Gegenüberstellung Hase oder Meerschweinchen nimmt. Es sind Nachttiere. Zu seinen Feinden gehören die Greifvögel. Der Chin hat einen ganz eigenen Abwehrmechanismus, der bei anderen Tieren nicht so leicht gefunden wird. Um einem Greifvogel zu entkommen, kann er sein Fell abwerfen. Er gehört zu den Pflanzenfressern und da wird es dann schwierig, nachdem fast alles für den kleinen Chin giftig ist. Er lebt in Rudeln und vermehrt sich zwei Mal im Jahr. Das weibliche Tier bekommt zwischen 2-6 Junge, die innerhalb kurzer Zeit, nach einigen Wochen, eigenständig sind. Der Zyklus beträgt 28-35 Tage. Die Tragezeit des Weibchens ist 106-120 Tage. Die kleinen Chins sind Nestflüchter, Männchen und Weibchen leben in Rudeln, sind aber monogam. Das ist als eine Exklusiv-Ehe anzusehen. Sie bleiben sich treu. Gerade für die Biologie ist dies ein Phänomen - eine solche Lebensweise bei niedrigen Spezies zu beobachten. Der Chin hat also eine Ein-Partnerehe, die sogar über den Tod hinaus weiter besteht. Dieses Muster gibt es auch beim Menschen. Es sind keine Kuscheltiere, auch wenn sie so aussehen. Mit dem Menschen hat sich der Chin gut arrangiert.
Die Behausung
Manche Chin Besitzer meinen es "sehr gut" mit ihren Tieren wie man am Bild oben erkennen kann. Ich für meinen Teil bevorzuge Schränke, die umgebaut wurden. Es müssen Schlafbretter eingebaut sein, diese mit Teppichboden überzogen. Kletteräste dürfen natürlich nicht fehlen. Als Einstreu verwende man Sägespäne. Jeden Tag frisches Wasser und Futter. Auf keinen Fall darf ein Sandbad fehlen, aber Vorsicht, kein Quarzsand. Nachdem die Chins keine Talgdrüsen besitzen, benötigen sie diesen zur Reinigung des Fells.
So z.B. wie man auf dem rechten Bild sieht, sollte der Käfig des Chinchillas aussehen. Je mehr Klettermöglichkeiten, desto besser. Sie brauchen Schlafhäuschen und Versteckmöglichkeiten z.B. Ton- oder Korkröhren. Spielmaterial sollte gestellt werden, Wippen, Schaukeln und Klettertürme. Frische Blätter und Nageäste sind ebenfalls wichtig.
Nageäste wie z.B. Weide, Haselnuss, Birne und Apfel. Auslauf sollte täglich gegeben werden, da diese Tiere sehr anhänglich und familienfreundlich sind. Vorsicht ist bei Katzen und Hunden geboten.
Erkrankungsbeispiele
Durchfall
Aussage:
"Wir waren am Wochenende auf einer Chinchillafarm und haben uns neue Chins geholt. Nun hat mein Chin Durchfall und Erbrechen. Er nimmt rapide ab."
Erscheinungsbild:
Weiche Kotbälle bis matschig, verklebte Afterregion, starker Geruch. Gewichtsabnahme.
Mögliche Ursache:
Virus oder Bakterien. E-Coli.
Die Behandlung:
Diät - Aloe Vera 1ml kalt gepressten, von Aloin befreiten Saft. Ein viertel geriebener Apfel trägt zur Entgiftung des Körpers bei. Dazu Schüsslersalz Kalium phosphoricum D3 Potenz. Das Ganze zwei Tage. Danach etwas Kohle Kompretten. Hylak Plus Tropfen ins Trinkwasser, Haferflocken und Kamilleblüten zum Futter geben. Heu füttern.
Nach vier Tagen:
Zunahme 20 g.
Ich freute mich:
"Na, da sind wir aber mit einem blauen Auge davon gekommen. Das nächste Mal, wenn die Neuen kommen, erst ein paar Tage in Quarantäne zur Beobachtung, also in einen gesonderten Käfig. Denn vorbeugen ist besser als…!" Der Schock vergeht schnell, wenn der Kleine wieder im Käfig herumflitzt.
Auch Bachblüten sind bei den Chins sehr zu empfehlen. Für Ängste, Dominanz, Aggressionen. Globuli sind wegen der Schmackhaftigkeit besser. Alkoholmischungen gehen nur in Verbindung mit Leckerchen.
Je mehr ich mich mit diesen drolligen Tierchen beschäftigte, umso mehr wuchsen sie mir ans Herz. Ich hatte bei den Chins eine neue Heimat gefunden.
Pia Bächtold THP
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