Limerick-Regeln
Ich übernehme - auch aus Hochachtung vor dem verstorbenen Gründer der Limerickgruppe auf Facebook …
https://www.facebook.com/groups/Erde4/
… Josef Schwarzinger, die dort geltenden Regeln auch für dieses Forum.
4.3.2008, 19:30
Limericks
Form und Inhalt
In den drei a-Zeilen folgen je drei Amphibracheis aufeinander (dadida = leicht – schwer – leicht), in den beiden b-Zeilen oft je zwei Anapäste (dadadi = leicht – leicht – schwer). Entscheidend beim Limerick ist die durch das Versmaß bedingte charakteristische Rhythmik. Die Regel „Reim dich oder ich fress dich!“ gehört für einige (vor allem deutsche) Dichter zum Spaß und sie verwenden auch Abweichungen vom Versmaß. Die meisten guten Limericks halten sowohl Reim als auch Versmaß ein, wobei das Versmaß Variationen in den jeweils ersten und letzten unbetonten Silben jeder Zeile zulässt. Dem ersten Fuß der letzten Zeile wird oft eine leichte Silbe vorangestellt, so dass der Vers scheinbar wie ein Anapäst beginnt. Der Schluss kann "männlich" oder "weiblich" sein.
Rhythmus- und (Reim)-Schema (Beispiele):
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida(da) (b)
(da)dadida dadida(da) (b)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
oder
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadi dadadi (b)
(da)dadi dadadi (b)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
oder (seltener):
dadi dadi dadadida(da) (a)
dadi dadi dadadida(da) (a)
dadi dadi [oder auch: di dadadi] (b)
dadi dadadi (b)
dadi dadadi dadadida(da) (a)
Weitere Variationen sind möglich.
Die erste Zeile nennt gewöhnlich die handelnde Person und endet meist mit einem Orts- oder Landschaftsnamen, der damit den Reim für die zweite und fünfte Zeile vorgibt (handwerklich wird jedoch eher die Ortsnennung nach der Reimvorgabe gewählt; ein erkennbarer Bezug zu regionalen Besonderheiten oder Stereotypen ist ein recht seltenes Qualitätsmerkmal). Auf die knappe Darstellung einer Eigenschaft oder Handlungsweise der Person folgt in der letzten Zeile eine überraschend komische Pointe.
[Josef Schwarzinger, † 27.11.2014]