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RE: Statt Rente Beinamputation und Job?
in Thema des Tages 16.01.2011 16:02von HaraldHerrmann • | 5.339 Beiträge
Statt Rente Beinamputation und Job?
Das hört sich im ersten Moment an wie ein blöder Witz, ist aber Realität.
Ein Bekannter von mir, rund fünfzigjährig, hat von Geburt an ein stark verkürztes linkes Bein. Mehrerer Versuche, dies durch Operationen in der Kindheit zu verlängern - jahrelange Klinikaufenthalte waren dazu nötig - konnte dies nicht korrigiert werden. Nun, er bekam eine Orthese, der überstreckte Fuß steckt in einer Schiene, die entsprechend der Beinlänge des normal gewachsenen Beines in einem künstlichen Fuß endet.
Er war über Jahre berufstätig, wurde arbeitslos, teils wegen Beschwerden in den Knien, und möchte nun in Frührente gehen.
Bei einer Untersuchung wurde von dem verantwortlichen Amtsarzt die Aussage getätigt, dass bei einem schmerzenden Knie es doch egal wäre, ob er nun eine Orthese trägt, oder aber, nach einer Amputation oberhalb des schmerzenden Knies eine Vollprothese.
Das heißt, man will schlicht und einfach ein Stück des ansonsten gesunden, verkürzten Beines abschneiden - mit allen Risiken und auch auf die Gefahr der danach durchaus auftretenden Phantomschmerzen hin, um ihm dann eine Prothese zu verpassen und wieder dem Arbeitsmarkt zuzuführen.
So weit, so schlecht!
Auf seinen Einwand, dass sein rechtes Knie auch lädiert sei meinte der Arzt ganz trocken:
"Dann amputieren wir dieses Bein gleich mit, als Rollstuhlfahrer haben sie durchaus Chancen auf dem Arbeitsmarkt!"
Gehts noch sarkastischer?
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
RE: Statt Rente Beinamputation und Job?
in Thema des Tages 17.01.2011 18:55von HaraldHerrmann • | 5.339 Beiträge
Die Schizophrenie dabei ist ja die Tatsache, dass man, um Rente zu sparen, jemand für teures Geld zuerst verstümmeln will, um ihn dann durch eine Reha zu jagen, mit teuren Geräten auszustatten, mit Sicherheit umzuschulen - und dann am Ende, weil unvermittelbar, in Hartz 4 zu schicken!
Unter dem Strich teurer für die Allgemeinheit und ein Mensch, der mit einer Frührente durchaus "über die Runden" käme wird zum Sozialfall gemacht!
Bei uns haben zu viel inkompetente Leute Stellungen inne, die von ihnen nur mit solche fragwürdigen "Sparmethoden" erfolgreich gehalten werden können. Es gilt das Sprichwort:
"Es muss gespart werden, koste es, was es wolle!"
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
RE: Statt Rente Beinamputation und Job?
in Thema des Tages 17.01.2011 20:56von HaraldHerrmann • | 5.339 Beiträge
Es war ja wohl mal angedacht, Arbeitslose "in die Pflicht zu nehmen", ihnen Beschäftigung zu vermitteln, durchaus auch sinnvolle, um ihnen dann auch mehr an finanzieller Zuwendung zukommen zu lassen.
Drei Effekte:
Sie hätten mehr Geld in der Tasche, könnten sich mehr leisten, würden ruhiger in die Zukunft sehen, auch könnten sie gegebenenfalls in einem 400 € Job noch etwas dazuverdienen, man wäre aus der Hartz 4 Schiene raus.
Andererseits würden Arbeitsverweigerer, Leute, die konsequent alles tun, um nicht in Arbeit vermittelt zu werden, die (finanziellen) Zuwendungen beschnitten, es sollte gezielt mit Essen-, Kleider- und sonstigen Gutscheinen gearbeitet werden. Man bekäme ein wenig mehr Gerechtigkeit.
Was dabei aber auch geschehen würde, Billig-Jobs, bei denen der Staat, also die Allgemeinhei, WIR den Arbeitgebern höhere Rendite verschaffen, indem wir schwer arbeitenden Menaschen durch Zuschüsse ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, die würden wegfallen und die Arbeitgeber zwingen, höhere Löhne zu zahlen.
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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